Die vornehme Adresse täuscht. "Schloß 1" ist nicht die
Postanschrift eines hochherrschaftlichen Gebäudes, sondern die der
Justizvollzugsanstalt. Die JVA Rottenburg ist mit ihren etwa 700
Haftplätzen das drittgrößte Gefängnis im Land. Sie steht an der
Stelle, an der sich das mittelalterliche Stadtschloß der Grafen von
Hohenberg befand. Nach dem Verkauf der Grafschaft Hohenberg an
Österreich im Jahr 1381 wurde das Schloß zunächst weiter als
herrschaftlicher Wohnsitz genutzt, später genügte es den Ansprüchen
wohl nicht mehr und fand teilweise als Kaserne, Seidenfabrik und
Brauerei Verwendung, andere Teile verfielen nach und nach. Nach dem
Übergang Rottenburgs an Württemberg anno 1806 richtete der
württembergische Staat in den Folgejahren auf dem Gelände ein
Zwangsarbeiterhaus ein. 1840-1843 wurde der Neubau mit dem
markanten Giebel errichtet, weitere Haftbauten folgten ab den
1880er-Jahren. Die letzten Reste des ursprünglichen Schlosses
brannten 1887 ab.
Vor einiger Zeit soll sich im Hafthaus 9¾ eine merkwürdige
Geschichte zugetragen haben. Justizwachtmeister H. - eigentlich ein
sehr zuverlässiger Beamter - war zu Beginn seiner Nachtwache auf
dem bequemen Sofa in der Wachstube eingeschlafen. Das war natürlich
nicht gerade vorbildlich, wäre aber nicht weiter schlimm gewesen,
da die 250 Einzelzellen im vollbelegten Haus alle gut verschlossen
waren. Das Problem war der Somnambulismus des Wachtmeisters. Und
diese Nacht hatte er wieder einen Anfall: Bald nachdem er
eingeschlafen war, stand er auf, lief mit starrem Blick durch das
Gebäude und schloß alle Zellen auf. Dann legte er sich wieder
hin.
Kurze Zeit später wiederholte sich das Ganze. Diesmal ging er
allerdings nur zu jeder zweiten Zelle und schloß sie wieder zu.
Nach einer kleinen Pause folgte die nächste Runde: Er ging zu jeder
dritten Zelle und drehte den Schlüssel einmal im Schloß. Damit
wurde eine offene Zelle abgeschlossen und eine abgeschlossene
geöffnet. So machte er die ganze Nacht weiter: jede vierte Zelle
schloß er zu bzw. auf, danach jede fünfte... bis er schließlich
gegen 5 Uhr morgens nach dem 250. Durchlauf total erschöpft auf das
Sofa sank und das morgendliche Wecken verschlief.
Als gegen 5 Uhr 30 die Gefangenen auch ohne Weckruf kraft der
Gewohnheit aufwachten, stellten einige erstaunt fest, daß ihre
Zelle seltsamerweise nicht abgeschlossen war. Da der gute H. tief
und fest schlief, nutzten sie die Gelegenheit, um eilig zu türmen,
bevor um 6 Uhr die Frühschicht auf den Plan trat.
Wieviele der 250 Häftlinge konnten fliehen?
a sei deren Anzahl,
b sei die Quersumme von a,
c sei das Querprodukt von a,
d sei die letzte Ziffer ("Einerstelle") von a.
Das Finale ermittelt sich per Offset aus den obigen
Fragezeichenkoordinaten:
a x b x c / 3000 ist der negative
Offset für die Nordminuten und
a x b x d / 1000 ist der positive
Offset für die Ostminuten.